Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) – Tiefe Trauer im Schweriner Zoo. Die Tiger-Dame „Angara“ (15) ist in ihrer Anlage vor den Augen der Besucher ertrunken.
Die Sibirische Tigerin hielt sich in der Nähe eines Teiches auf, als sie plötzlich ins Wasser stürzte und nicht mehr auftauchte. Der dramatische Vorfall passierte am Samstag bei laufendem Betrieb. Besucher alarmierten daraufhin die Zoo-Mitarbeiter.
Sofort wurden die Besucherwege abgesperrt, die Pfleger eilten zur Anlage. Doch für das Tier kam jede Hilfe zu spät. Angara war bereits tot und musste vom Grund des Teiches geborgen werden.
Nach Krampfanfall ertrunken?
Zoodirektor Tim Schikora machte die Schock-Nachricht am Sonntag öffentlich. „Die Art und Weise, wie Angara verstarb, ist etwas, das uns alle im Team belastet“, so Schikora. „Insbesondere bei den Haupttierpflegerinnen der Tiger, die eine besonders enge und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Schützlingen über Jahre aufgebaut haben, sitzt der Schmerz besonders tief.“
Die Tigerin, die bereits im Seniorenalter war, litt in den vergangenen Monaten gelegentlich unter Krampfanfällen. Möglicherweise war ein solcher Anfall der Grund für den Sturz ins Wasser. Um die konkrete Todesursache zu klären, soll ihre Leiche für eine Untersuchung nach Berlin gebracht werden.
Zeugen sollen sich bei Zoo melden
Da keiner der Mitarbeiter den tragischen Vorfall beobachtet hat, bittet der Zoo Schwerin darum, dass sich alle Zeugen melden. „Die genaue Beschreibung des Vorgangs könnte aufschlussreich für die Untersuchung der Ursachen sein.“
Angara wurde 2009 im Zoo Leipzig geboren und kam im Jahr 2010 nach Schwerin. Sie liebte das Wasser, ging häufig baden und saß gerne dicht an der Scheibe. Vielen Zoogästen war sie durch ihr auffälliges Humpeln mit einer der Vorderpfoten bekannt. Diese chronische Verletzung erhielt sie bei einem Kampf mit dem Tigerkater „Murray“ (11 Jahre) vor einigen Jahren.