Zweiter Jahrestag – Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Ursache von Großbrand…

Zweiter Jahrestag – Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Ursache von Großbrand im Grunewald So 04.08.24 | 11:19 Uhr Bild: dpa Erst Explosionen, dann ein Waldbrand: Genau zwei Jahre nach dem Feuer auf dem Sprengplatz Grunewald wird weiter ermittelt, wie es dazu kam. Auch zwei neue Gutachten liefern keine Antworten. Gesprengt wird längst wieder. Zwei Jahre nach
Zweiter Jahrestag – Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Ursache von Großbrand…

Zweiter Jahrestag

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Ursache von Großbrand im Grunewald


So 04.08.24 | 11:19 Uhr

ingangsbereich des Sprengplatzes im Grunewald. Vor zwei Jahren brach hier ein Großfeuer aus. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. (Foto: dpa)
Bild: dpa

Erst Explosionen, dann ein Waldbrand: Genau zwei Jahre nach dem Feuer auf dem Sprengplatz Grunewald wird weiter ermittelt, wie es dazu kam. Auch zwei neue Gutachten liefern keine Antworten. Gesprengt wird längst wieder.

Zwei Jahre nach dem Großfeuer auf einem Sprenggelände im Berliner Grunewald ist die Ursache für den Brand immer noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nach eigenen Angaben weiterhin gegen Unbekannt.

Ihr liegen inzwischen zwei Gutachten zum Geschehen vor. Die Ergebnisse seien jedoch nicht eindeutig, erklärte ein Behördensprecher auf Anfrage in dieser Woche. “Derzeit wird geprüft, ob ergänzende Gutachtenaufträge sinnvoll sind oder ob die Möglichkeiten der Sachverständigen erschöpft sind.”

Dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, schließen die Ermittler weiterhin aus. Wann der Fall abgeschlossen werden kann, ist nach Angaben des Staatsanwaltssprechers derzeit offen. Der Platz wird aber längst wieder für die Sprengung von Munition genutzt.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei wirft Wasser über der Brandstelle im Grunewald ab. Auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei lagert Munition, die Experten dort normalerweise unschädlich machen. (Foto: dpa)
Die Feuerwehr hatte am 4. August 2022 nach eigenen Angaben den schwierigsten Einsatz seit dem Zweiten Weltkrieg – es kamen Roboter, Hubschrauber und Panzer zum Einsatz.Bild: dpa

Schwieriger Einsatz für die Feuerwehr

Am 4. August 2022 war in einem gesicherten Aufbewahrungsraum auf dem Sprengplatz ein Brand ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei auf dem Gelände illegales Feuerwerk sowie Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg lagert. Für die Feuerwehr wurden die Löscharbeiten nach eigenen Angaben zum schwierigsten und längsten Einsatz seit dem Krieg. Es wurden Roboter, Hubschrauber und ein Panzer eingesetzt.

Experten des Landes- und Bundeskriminalamtes sowie der Bundesanstalt für Materialforschung wurden eingeschaltet zur Ursachenforschung. Im Landeskriminalamt (LKA) wurde eine Ermittlungsgruppe “EG Grunewald” eingerichtet, zudem wurden externe Gutachter engagiert.

Sensoren zur Früherkennung von Bränden

Etwa 50 Hektar Waldfläche waren laut Senatsumweltverwaltung von dem Brand betroffen. Monatelang war der Bereich rund um den Sprengplatz komplett durch einen Zaun gesperrt und das Betreten grundsätzlich verboten, auch für die Berliner Forsten. Inzwischen gibt es laut Senatsverwaltung keine Sperrungen mehr.

Um Waldbrände frühzeitig erkennen zu können, setzt die Forstverwaltung auf Sensoren. Ein neuer solle in diesem Jahr in Betrieb genommen werden, teilte der Senat mit. Er werde einen Großteil der Flächen der Forstämter Grunewald und Tegel abdecken sowie einige Bereiche im umliegenden Brandenburg. Nach früheren Plänen der Umweltverwaltung sollten weitere Löschwasserbrunnen gebaut werden. Derzeit sind es nach den Angaben 47, einer mehr als im vergangenen Jahr.

Ein Wasserwerfer der Polizei Berlin löscht im Sperrgebiet um die Brandstelle am Sprengplatz der Berliner Polizei im Grunewald. Am 04.08.2022 war ein Feuer auf dem Sprengplatz ausgebrochen. Auf dem Sprengplatz lagert Munition, die Experten dort normalerweise unschädlich machen. (Foto: dpa)

Weniger explosive Stoffe auf dem Platz

Die Polizei hat nach dem Brand die gelagerte Menge der explosiven Stoffe auf dem Sprengplatz reduziert. Heutzutage würden dort nur noch Großkampfmittel und “handhabungsunsichere Kampfmittel” im “niedrigen zweistelligen Bereich” vernichtet, teilte eine Sprecherin mit. “Aus sicherheitstechnischen Gründen können keine genaueren Angaben zu Zeit und Menge gemacht werden”, erklärte sie.

Der Brandschutz sei optimiert worden, hieß es. So sei die Sprinkleranlage erweitert worden. Laut Polizei wurden zwei weitere Löschfahrzeuge angeschafft und noch ein Tiefbrunnen errichtet.

Unmittelbar nach Ausbruch des Feuers war eine Diskussion um den Standort des Sprengplatzes entbrannt. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte allerdings schon bald: “Der Sprengplatz Grunewald ist alternativlos.”

Sendung: rbb 88,8, 04.08.2024, 8:51 Uhr

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